Gruppenturnier

Ziel: Wissen und Kenntnisse wiederholen und einüben
Unterrichtsphasen: Üben und Anwenden

Kurzbeschreibung

Beim Gruppenturnier stellen die Gruppen in einem Wettbewerb unter Beweis, welche Gruppe in der Klasse ein Themengebiet am besten beherrscht. Dazu eignen sich alle Schüler zunächst die gleichen Inhalte in Einzelarbeit an. Anschließend prüfen, korrigieren und festigen sie ihre Kenntnisse in der Stammgruppe. Dabei besteht das Ziel darin, dass möglichst alle Teammitglieder das Themengebiet beherrschen. Denn anschließend geht jeder Schüler in eine andere sogenannte Wettkampfgruppe. Dort muss jeder seine Kenntnisse unter Beweis stellen. Nach dem Wettkampf treffen sich die Schüler wieder in den Stammgruppen und addieren ihre Punkte.
Diese Form der Gruppenarbeit ist in hohem Maße schüleraktivierend und lernwirksam. Die wechselseitige Abhängigkeit ist sehr hoch, denn die Teammitglieder sind dafür verantwortlich, dass jeder in der Gruppe gut vorbereitet in den Wettkampf geht. Dieses führt zu einer intensiven Kooperation, in der sich die Schüler wechselseitig unterrichten.

Ablauf

Aneignung des Wissens

  1. Die Schüler eignen sich zunächst in Einzelarbeit das geforderte Wissen an bzw. wiederholen es. Dazu bekommen sie entweder Aufgabenblätter mit Lösungen oder greifen auf ihre Aufzeichnungen aus dem Unterricht oder das Lehrwerk zurück.
  2. Innerhalb der Teams fragen sich immer zwei Partner wechselseitig ab. Hier ist Gelegenheit, sich wechselseitig zu unterrichten.
  3. In einem Testlauf fragt ein Teammitglied die drei anderen Schüler der Gruppe ab. Wenn hier jemand eine Frage nicht beantworten kann, erklären die Schüler sich gegenseitig die Aufgabe und ihre Lösung.
  4. Jeder Schüler nimmt das Themengebiet noch einmal in den Blick und schließt für sich letzte Wissenslücken.

Wettkampf

  1. Vorbereitung
    • Jeder Gruppentisch bekommt eine Nummer. Jeder Schüler sollte die Tischnummerierung kennen. Tischkarten mit Nummer sind anfangs hilfreich.
    • Die Schüler bilden Wettkampfgruppen und setzen sich dazu so neu zusammen, dass an keinem Wettkampftisch zwei Schüler aus einer Stammgruppe sitzen.
    • An jedem Tisch gibt es die Rollen Spielleiter, Prüfling und Protokollant
  2. Durchführung
    • Der Spielleiter stellt die Fragen, z. B. drei Fragen für jeden Schüler. Für jede richtige Antwort gibt es einen Punkt. Das Ergebnis wird protokolliert.
    • Der Spielleiter wird von einem anderen Schüler geprüft

Auswertung

  1. Die Schüler gehen in ihre Stammgruppen zurück, in denen sie ursprünglich gelernt haben. Dort werden die Punkte der Teammitglieder zu einem Gruppenergebnis addiert.
  2. Eine Siegerehrung in der Klasse schließt das Gruppenturnier

Reflexion

  1. Die Schüler nehmen ihre Erfahrungen in den Blick. Wie habe ich mit der Methode gelernt? Was hat mich motiviert? Was hat mir geholfen? Wo hatte ich Probleme?

Tipps für die Praxis

  • Zahl der Wettkampffragen: je komplexer das Themengebiet, desto weniger Prüfungsfragen sind sinnvoll. Bei mathematischen komplexeren Aufgaben langen mitunter drei, bei Vokabeln evtl. 20.
  • Gruppengröße: Ist eine Gruppe kleiner, muss sie entweder mehr Fragen beantworten oder ihre Punkte werden entsprechend gewichtet
  • Hausaufgaben: Die Einzelarbeit kann auch durch eine Hausaufgabe vorbereitet werden. Hierzu sollten die Gruppen die Methode jedoch schon kennen.
  • Materialgrundlage: Ideal ist es, wenn die Prüfungsfragen und die Lösungen vom Unterrichtenden kommen. Wenn die Schüler selbst Aufgaben erstellen, muss die Lösung eindeutig und richtig sein, um Meinungsverschiedenheiten zu vermeiden.
  • Mehrere Turniere: Man kann in der gleichen Gruppenzusammensetzung mehrere Turniere abhalten. Dazu können die Teams mit Teamnamen arbeiten und in der Klasse eine entsprechende Tabelle ausgehängt werden.
  • Eine zufällige Gruppeneinteilung kann man gut über Spielkarten realisieren. Die Stammgruppen werden dann von den Zahl-/Bildgruppen (alle Buben, alle Damen, alle 8en) gebildet. Die Wettkampfgruppen bestehen dann aus den Farben (Kreuz, Pik, Herz, Karo). Ist die Lerngruppe größer unterscheidet man zusätzlich zu den Farben, ob es sich um eine Bild oder Zahlkarte handelt.

Alternatives Vorgehen

  • Handelt es sich um eine in kooperativen Lernformen erfahrene Lerngruppe, so kann diese sich in der Stammgruppe ein Thema selbsttätig erarbeiten und üben.
  • Wenn die Aufgaben schriftlich bearbeitet werden können, kann in der Wettkampfphase der Spielleiter die Aufgabe stellen und die Aufgaben werden von allen anderen gleichzeitig bearbeitet. Der erste Schüler, der fertig ist, ruft „stop“. Alle anderen bekommen noch eine weitere Minute. Der Spielleiter notiert die Reihenfolge, in der die Schüler fertig werden. Der erste, der das richtige Ergebnis hat, bekommt 3 Punkte, der zweite 2 Punkte und der dritte einen Punkt.

In welcher Phase kann die Methode eingesetzt werden?

Das Gruppenturnier eignet sich vor allem für die Vertiefung neuer Lerninhalte, die zuvor um Unterricht eingeführt wurden.

Für welche Inhalte eignet sich die Methode (Beispiele aus verschiedenen Fächern)

Das Gruppenturnier kann in allen Fächern eingesetzt werden. Es ist immer dann lernförderlich, wenn das Wissensgebiet oder der Unterrichtsgegenstand präzise einzugrenzen ist und die Fragen eine eindeutige und präzise Antwort erlauben.

  • Fremdsprachen: Vokabeln lernen, Grammatik und Rechtschreibung
  • Deutsch: Grammatik und Rechtschreibung
  • Geschichte: Daten, Fakten und Ursachen
  • Geografie: Orientierungswissen (Städte, Länder, Hauptstädte usw.)
  • Mathematik: Anwendungen von bestimmten, überschaubaren Rechenoperationen (Ableitungen bilden, Nullstellen quadratischer Funktionen bestimmen, usw.)
  • Musik: Allgemeine Musiklehre (Notenschrift, Tonleitern und Intervalle, Akkorde usw.)

Kommentare

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