Unterrichtsmethoden

Was versteht man unter Unterrichtsmethoden?

"Die beste Methode ist der Methodenwechsel." - Das ist richtig, hilft aber nicht weiter. Unterrichtsmethoden bieten unterschiedliche Umsetzungsmöglichkeiten (das "Wie" im Unterricht), für die angestrebten inhaltsbezogenen oder prozessorientierten Kompetenzerweiterungen von Schülerinnen und Schülern (das "Was" im Unterricht).
Im zirkulären Planungsprozess für den Unterricht entscheiden sich die Lehrenden an einem Punkt für eine Unterrichtsmethode. Im Unterrichtsallatag werden Mikromethoden zum Teil spontan festgelegt (Textarbeit, Gruppenarbeit o.ä.), Makromethoden bedingen oftmals einer umfassenden Vorbereitung (Lerntheke, Gruppenpuzzle o.ä.).
So wenig wie es genau die richtige Methode für eine Unterrichtsstunde im Planungsprozess gibt, so sehr kann in der Reflexion der Unterrichtsstunde der Nutzen der gewählten Unterrichtsmethode abgewogen werden. Dazu gilt es Vor- und Nachteile der realisierten Unterrichtsmethode vor dem Hintergrund möglicher Alternativen gegenüber zu stellen.

Unterrichtsmethoden kurz vorgestellt

Clustering

Diese Methode lässt Schülerinnen und Schüler einen individuellen und kreativen Weg zu einem neuen Thema gehen.

Einer bleibt, die anderen gehen

Die Methode kann zur Präsentation nach einer Gruppenarbeit eingesetzt werden und stellt eine Alternative zur zentralen Präsentation vor der Klasse dar. Es sind mehr Schüler aktiv beteiligt, weil immer alle Gruppen gleichzeitig präsentieren.

Gruppenanalyse

Die Gruppenanalyse bietet durch einen hohen Grad der Schülerzentrierung die Möglichkeit, Lern­gruppen auf breiter Basis zu aktivieren, Vorwissen in der Gruppe zu vernetzten und zu bündeln oder Einschätzungen und Bewertungen vorzunehmen. Der Austausch innerhalb einer Gruppe er­folgt schriftlich, ähnlich wie in einem Schreibgespräch, nur deutlicher strukturiert und dadurch ziel­gerichteter. Durch ein klares Organisationsschema werden für die Schüler klare Arbeitsbedingungen und für die Lehrkraft ein genau kalkulierbarer zeitlicher Rahmen geschaffen. Der Materialaufwand beschränkt sich im einfachsten Fall auf ein Blatt Papier pro Schüler. Planung und Durchführung sind damit effektiv zu gestalten. Grundgedanke der Methode ist, die Schüler gruppenweise zu The­sen, Aufgaben, Problemstellungen oder Texten Stellung nehmen zu lassen. Innerhalb einer Gruppe nehmen im Weiteren alle Schüler einer Gruppe nacheinander ihrerseits Stellung zu allem Vorange­gangenem.

Gruppenpuzzle

Das Gruppenpuzzle ist eine Methode zur arbeitsteiligen Wissensvermittlung. Die Schüler bekommen in Gruppen verschiedene Materialien und werden zu Experten auf ihrem Gebiet. Anschließend vermitteln sie das erworbene Wissen an Schüler, die andere Materialien hatten. Die Durchführung verlangt von den Schülern viele Kompetenzen, weshalb eine sorgfältige Einführung notwendig ist. Hintergrund ist, dass die Schüler durch den Prozess des wechselseitigen Unterrichtens zu einer wirksamen Aneignung des Lerngegenstands gelangen und gleichzeitig vielfältige prozessorientiert Kompetenzen entwickeln und vertiefen können.

Gruppenturnier

Beim Gruppenturnier stellen die Gruppen in einem Wettbewerb unter Beweis, welche Gruppe in der Klasse ein Themengebiet am besten beherrscht. Dazu eignen sich alle Schüler zunächst die gleichen Inhalte in Einzelarbeit an. Anschließend prüfen, korrigieren und festigen sie ihre Kenntnisse in der Stammgruppe. Dabei besteht das Ziel darin, dass möglichst alle Teammitglieder das Themengebiet beherrschen. Denn anschließend geht jeder Schüler in eine andere sogenannte Wettkampfgruppe. Dort muss jeder seine Kenntnisse unter Beweis stellen Nach dem Wettkampf treffen sich die Schüler wieder in den Stammgruppen und addieren ihre Punkte.
Diese Form der Gruppenarbeit ist in hohem Maße schüleraktivierend und lernwirksam. Die wechselseitige Abhängigkeit ist sehr hoch, denn die Teammitglieder sind dafür verantwortlich, dass jeder in der Gruppe gut vorbereitet in den Wettkampf geht. Dieses führt zu einer intensiven Kooperation, in der sich die Schüler wechselseitig unterrichten.

Kryptichon

Das Ziel dieser Methode ist die Erleichterung der Lernformen Begriffe kennen und zur Struktur nutzen.

Lerntempoduett

Beim Lerntempoduett wird Schülern die Möglichkeit gegeben, sich gemäß ihres Lern- bzw. Arbeitstempos zu Zweierteams zusammen zu finden und sich über Lern- oder Übungsprozesse gemeinsam auszutauschen bzw. diese zu reflektieren. Dies geschieht in einem ständigen Wechsel von Einzel- und Partnerarbeitsphasen. Die Methode bietet sich besonders an, wenn verschiedene Aufgaben sequentiell von allen Schülerinnen und Schülerinnen einer Lerngruppe bearbeitet werden sollen.

Lerntheke

Zunächst stellt jeder Schüler fest, in welchem Bereich noch Übungsbedarf besteht. Im Anschluss werden Selbstlernmaterial und Übungen zu den ausgewählten Bereichen bearbeitet. Jeder Schüler arbeitet intensiv an seinen individuellen Schwächen.

Metaplan

Die Methode MetaPlan ist eine Möglichkeit zur Visualisierung und Strukturierung komplexer Sachverhalte. Mit Hilfe von Stellwänden (Pinnwänden), unterschiedlichen Karten und Papieren sowie breit schreibenden Filzstiften werden die Beiträge der Schülerinnen und Schüler erstellt. Dabei wird die Prägnanz eingeübt. In der Folge werden in einer diskursiven Phase die jeweiligen Beiträge vorgestellt, angeordnet, sortiert und gesichert. Am Ende haben alle das Ergebnis der Diskussion vor Augen, da sich auf den Stellwänden eine Struktur ergeben hat. (Metaplan ist ein international eingetragenes Warenzeichen des gleichnamigen Unternehmens mit Sitz in Hamburg.)

Partnerpuzzle

In Vierergruppen bekommen jeweils zwei Partner dieselbe Aufgabe. Zunächst wird jeder Schüler Experte auf einem Aufgabengebiet und erarbeitet sich die Inhalte erst alleine, dann mit dem Partner. Im Anschluss vermitteln sich zwei Schüler, welche unterschiedliche Inhalte hatten, gegenseitig die Inhalte. Es ist eine arbeitsteilige Methode mit hoher Schüleraktivität und Verantwortung für den Lernprozess beim Schüler.

Placemat

Das Placematverfahren ist ein methodisches Mittel zur Initiierung, Strukturierung und Visualisierung kooperativer Lernphasen. Der methodische Dreischritt „Think, Pair, Share“ findet seine Entsprechung in der Aufteilung des zentralen Arbeitsmediums, dem sog. Placemat. Es handelt sich hierbei um einen vorstrukturierten Arbeitsbogen, auf dem für jedes Gruppenmitglied ein individueller und ein gemeinsamer, zentraler Bereich zur Verfügung steht.

Schreibkonferenz

Diese Unterrichtsmethode ist ein effektives und kooperatives Verfahren zur Überarbeitung von Texten. Über die Zusammensetzungen der und die Aufgabenformulierungen für die Arbeitsgruppen können binnendifferenzierende Aspekte eingebracht werden.
Schülerinnen und Schüler überarbeiten die Texte anderer Schüler in einer strukturierten „Redaktionskonferenz“.

Strukturierte Kontroverse

Bei der strukturierten Kontroverse geht es darum, zu einer Streitfrage Argumente für beide Seiten zu sammeln und vorzustellen. Durch einen organisierten Perspektivenwechsel kommen die Schüler zu einem ausgewogenen Urteil. Auf dieser Basis soll dann ein fundierter eigener Standpunkt gebildet werden.

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